Südafrikas Telekommunikation
Es sollte nicht überraschen, dass das Land, in dem das Tonwahlverfahren erfunden wurde, Telekommunikation der Weltklasse bietet.
Telekommunikation ist einer der am schnellsten wachsenden Sektoren in der südafrikanischen Wirtschaft, was vor allem auf den rapiden Anstieg der Mobiltelefonie zurückzuführen ist. Die Kommunikationsbranche trägt gemeinsam mit der Transport- und Lagerbranche zu fast 10% zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Mit einem Netzwerk, das zu 99% digital ist und mit den modernsten Festnetz-, Funk- und Satteliten-Kommunikationseinrichtungen hat Südafrika das am weitesten ausgebaute Telekommunikationsnetzwerk Afrikas.
Das Festnetzmonopol von Telkom, einer börsennotierten Gesellschaft, bei welcher der Staat der größte Gesellschafter ist, wurde mit der Lizenzierung von Neotel als zweiten landesweiten Festnetzbetreiber beendet. Neotel wurde für die gesamte Palette der Telekommunikationsleistungen unter Ausnahme der reinen Mobiltelefonie lizenziert.
Südafrikas Handy-Boom
Südafrika hat den am viertschnellsten wachsende Mobilfunkmarkt der Welt. Die drei Mobilfunk Anbieter - Vodacom, MTM und Cell C - versorgen über 39 Millionen Teilnehmer und somit fast 80% der Bevölkerung.
Die Einführung der Nummermitnahmemöglichkeit sowie das Marktdebüt von Virgin Mobile, einem virtuellen Netzwerkbetreiber, der in Partnerschaft mit Cell C agiert, sorgten 2006 für mehr Wettbewerb.
Südafrikanische Mobiltelefongesellschaften expandieren auf weitere Märkte in Afrika und Nahost, wobei MTN mit 20 Engagement in diesen Schwellenländermärkten führend ist.
Auf dem Heimatmarkt haben einige der weltweit führenden Telekommunikationsmarken - wie Siemens, Alcatel, SBC Communications, Telecom Malaysia und Vodafone - haben erheblich in die örtliche Industrie investiert.
Bandbreitenzugang und Kosten
Eine bessere Verfügbarkeit von Breitband-Internetzugängen (ADSL und 3G) hat die Internet-Anbindung erheblich verbessert und die Zahl der südafrikanischen Internet-Nutzer hat sich nach Angaben von Nielsen/NetRatings innerhalb von zwei Jahren um 121% gesteigert: von 1,8 Mio. im Mai 2005 bis auf 3,8 Mio. im Mai 2007.
Die Bandbreite ist in Südafrika jedoch immer noch relativ begrenzt und teuer, was das Wirtschaftswachstum abschwächt. Aber die Regierung sieht sich mit der Verbesserung des Zugangs und der Senkung der Kosten in der Pflicht.
Zu diesem Zweck hat das Kabinett Anfang 2008 entsprechende Gesetze gebilligt zur Gründung von Infraco, einer staatlichen Gesellschaft, die anderen Telekommunikationsbetreibern im Land Breitbandkapazitäten über Glasfaserkabel bereitstellen wird.
Infraco wird den staatlichen Funknetzbetreiber Sentech, der Internet für die Öffentlichkeit über Funknetzwerke zur Verfügung stellt, ergänzen.
In der Zwischenzeit haben Großstädte wie Kapstadt, Durban, Johannesburg und Pretoria öffentliche wie privatrechtliche Initiativen zum Aufbau eigener Breitbandnetze ergriffen, um den Einwohner preiswertere Telefonie- und Datendienste zur Verfügung zu stellen.
Schließlich hat im September 2007 der Mobilfunknetzbetreiber MTN den Aufbau eines 5000 km umfassenden Glasfasernetzes zwischen den Hauptballungsräumen des Landes angekündigt, um dem steigenden Bandbreitenbedarf seiner Kunden gerecht zu werden.
Großprojekte zur Verlegung von Unterwasser-Glasfaserkabeln entlang der Ost- und Westküste Afrikas zur Verbesserung der Kommunikation des Kontinents mit dem Rest der Welt werden in Angriff genommen.
Letzte Aktualisierung: September 2008
SAinfo reporter. Quellen (Englische Websites):
- Standard Bank: Economic Profile: South Africa
- Telkom
- Cell C
- MTN
- Neotel
- Business Day
- Business Report
- ITWeb