Südafrikas Wildtierwunder

Die Städte sind gewachsen, viel Land wurde der Landwirtschaft zugeteilt, mit der Jagd wurden ganze Herden ausgelöscht und die Zeiten, in denen eine Springbockherde tagelang durch eine Karoo Stadt hindurchziehen konnte, sind lange vorbei.

Und dennoch bleibt Südafrika gesegnet mit einem Überfluss an Wildtieren, dank der Voraussicht von Naturschützern in der Vergangenheit und Gegenwart.

Die großen fünf

Am bekanntesten sind die Säugetiere, und die bekanntesten davon sind die berühmten großen fünf: Elefant, Löwe, Rhinozeros, Leopard und Büffel. Nicht dass Giraffe, Flusspferde oder Wale etwa klein wären...

Südafrika's Bushveld und Savannenregionen sind immer noch die Heimat einer großen Zahl von Säugetieren, die allgemein mit Afrika verbunden werden. Der Kruger National Park hat alleine über 10.000 Elefanten und 20.000 Büffel - in 1920 waren nur schätzungesweise 120 Elefanten in ganz Südafrika übrig.

Weisse Nashörner sind ebenfalls vor dem Aussterben gerettet worden und gedeihen nun mit sowohl im Kruger als auch im Hluhluwe Umfolozi Park in KwaZulu-Natal. Das Augenmerk ist derzeit auf die Erhaltung des schwarzen Nashorn gerichtet.

Beide Parkts bieten den großen Fünf eine Heimat, wie auch andere größere Schutzgebiete in Südafrika - wie z. B. Pilanesberg in der Provinz North West - und zahlreiche kleinere Schutzgebiete und private Jagdhütten.

Die grossen Katzen

Sie haben nicht nur den höchsten Rang auf der Raubtierleiter inne, Löwen sind auch top im Glamourfaktor. Traurigerweise haben sie im Menschen einen schrecklichen Feind, der sie aus weiten Teilen des Landes verjagt hat, so dass sie fast nur noch in Naturschutzgebieten vorkommen.

Der schöne Leopard überlebt in einem größeren Gebiet, in großen Teilen des Südkaps und weit im Norden des Landes, obwohl die Zahlen in einigen Gebieten niedrig sind.

Die dritte der berühmten Großkatzen ist besonders faszinierend. Der Gepard schlägt sie alle in Geschwindigkeit, mit einer Sprintgeschwindigkeit von nahezu 100 kmh. Dennoch ist die Gepardenpopulation vergleichsweise klein, gefährdet durch die Verluste aus Raubtierangriffen auf ihre Jungen, und beschränkt sich weitgehend auf den hohen Norden (inkl. dem Kruger National Park), dem Kgalagadi Transfrontier Park am Nordkap, und Reservaten in KwaZulu-Natal und der North West Provinz.

Weniger bekannte Wildtiere

Andere vollkommen afrikanische Großtiere sind Flusspferde, Giraffen, Kudus, (die berühmten Wildebeest) Gnus und Zebras, alle häufig Südafrika's Naturschutzgebieten zu sehen.

Erweitertes Bewußtsein hat ein gesteigertes Wertschätzung weniger bekannter Tiere bewirkt. Eine Sichtung der seltenen Leierantilope (einer Verwandten des Gnus) kann ebensoviel Begeisterung hervorrufen wie der Anblick eines Löwenrudels, das sich unter einem Bushveld Dornenbaum räkelt. Und obwohl man einen Elefanten in der Nähe wohl kaum übersehen kann, braucht man schon gute Augen, um die scheue kleine waldbewohnende Suni Antilope (Livingstone's Antilope) zu erspähen und man darf sich in jedem Fall selbst gratulieren.

Auf dem wirklich kleinen Maßstab könnte man sich der Herausforderung stellen und alle der sieben Arten von Rüsselspringern in Südafrika abhaken - eine Aufgabe, die einen durch das ganze Land führen würde und wahrscheinlich eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen würde.

Über 200 Arten von Säugetieren

Mit mehr als 200 Arten ist der Begriff kurzer Ausblick bei Südafrika's einheimischen Säugetieren ein Widerspruch in sich. Ein paar Beispiele genügen, um die Bandbreite anzudeuten.

Im Bereich Attraktivität liegen die Primaten weit oben. In Südafrika gehören die nachtaktiven Buschbabies dazu, die grüne Meerkatze und die Weißkehlmeerkatze, Tchakma Paviane, die sich - ermutigt von unverantwortlichen Fütterungen und unter dem Druck, ihren Lebensraum zu verlieren - unbeliebt gemacht haben durch Raubzüge durch die Häuser an der Kap Halbinsel.

Klippenschliefer (Hyraxe, Bewohner felsiger Lebensräume) und Erdmännchen (Suricate, bekannt durch ihre aufrechte Alarmhaltung) haben enormen Reiz, obwohl die Klippenschliefer ein Problem für die Landwirtschaft darstellen können.

Das zurückhaltende nachtaktive Erdferkel (das Ameisen frisst und das einzige Mitglied der Ordnung Tubulidentata ist) und der Erdwolf (der Termiten frisst und mit den Hyänen verwandt ist) sind zwei weitere reizvolle Geschöpfe, und man findes sie sozusagen überall im Land.

Und für diejenigen, die ihre Erdsäugetiere feucht mögen, gibt es den weitverbreiteten Kapotter, der sowohl in Frischwasser als auch im Meerwasser herumschwimmt. Der Fleckenhalsotter hat ein eingeschränkteres Revier. Beide sind jedoch selten und schwierig zu finden.

Ein Säugetier, dessen Anziehungskraft sich erst neu herausgestellt hat, ist der afrikanische Wildhund oder Hyänenhund, eines der gefährdesten Säugetiere Afrika's. Einst irrtümlich als wahllose Killer verunglimpft, mittlerweile aber geschätzt wegen des ökologischen Wertes und ihrem bemerkenswert fürsorglichen Familienverhalten im Rudel, brauchen Wildhunde ein großes Revier. Ein einziges Rudel braucht durchschnittlich mehrere hundert quadratkilometer.

Sie finden sich in kleinen Zahlen in Krüger Nationalpark und Umgebung, im nördlichen KwaZulu-Natal (einschließlich Hluhluwe-Umfolozi Park), in der Kalahari, und im Madikwe Schutzgebiet in der North West Provinz.

Verbreitere Canide sind Hyänen, Schakale und Löffelhunde. Neben den bereits erwähnten Katzen gibt es noch den Karacal mit seinen charakteristischen gepinselten Ohren, die afrikanische Wildkatze und den seltene Schwarzfußkatze. Weitere Fleischfresser sind Zibetkatze, Ginsterkatze und einige Mungoarten.

Die Pflanzenfresser sind besonders gut vertreten durch verschiedene Antilopen, vom kleinen Kronenducker bis zu den großen Kudus und den außerordentlich schönen Rappenantilopen, die nur in den nördlichsten Gebieten zu finden sind.

Aber die Säugetiere schwingen sich auch in die Lüfte: Südafrika ist reich bestückt mit Fledermausarten.

Meeressäuger und Fische

Und sie begeben sich auch ins Wasser. Das größte Säugetier von allen - in Südafrika wie auch der Welt - ist der Blauwal, der eine Größe von 33 Metern erreichen kann.

Aber von den acht Walarten, die in südafrikanischen Wassern gefunden werden (inkl. dem aufregenden schwerz-weiße Schwertwal), ist es der Südkaper, der am häufigsten von Menschen beobachtet wird. Dieses beeindruckende Geschöpf kommt in die Küstenbuchten um zu kalben, wobei man sie hervorragend vom Land aus beobachten kann.

Der Südkaper steht für eine der Erfolgsgeschichten des Naturschutz's. Einst zum "richtigen" Wal für die Jagd erkoren wurde ihr Bestand derart dezimiert, dass sie zu den geschützten Arten zugeordnet wurden. Mit größerer Vertrautheit, bedingt durch ihre Rückkehr in die Küstenbuchten, sind sie nun genauso beliebt wie die viele Delphine in unseren Küstengewässern.

Südafrika verfügt auch über einen großen Fischartenreichtum. Der wohl beeindruckenste ist der große weiße Hai, er ist aber nur einer von mehr als 2.000 Arten, die 16% der Arten in der ganzen Welt darstellen. Verschiedene Fangfische, Langusten und Seeohren sind von besonderem Interesse für Gourmets, während Hochseefische (Sardinen und Pilcharde) von großem wirtschafltichen Wert sind.

Das Krokodil...und andere Reptilien

Nicht so reichlich bestückt mit Frischwasserfischen - 112 bekannte Arten, lediglich 1.3% des Weltanteils - hat Südafrika dennoch einen Flußbewohner, der im gleichen Maße wie die Großen Fünf ein Symbol Afrika's ist. Das Krokodil beherrscht immer noch einige Teile von Flüssen und Flussmündungen, Seen und Teichen, und fordert auch gelegentlich noch ein Menschenopfer.

Andere bemerkenswerte Wasserreptilien sind die Kabarettschildkröten und Lederschildkröten, die durch die Seen ziehen, sie sind Schwerpunkt größerer Naturschutzbemühungen der Gemeinden, die ihre Nistplätze an der nördlichen KwaZulu-Natal Küste schützen.

Zu Südafrika's Landreptilien zählen seltene Schildkröten und die faszinierenden Chamäleone. Es gibt weit mehr als 100 Schlangenarten. Und während etwa die Hälfte, einschließlich Pythons, ungiftig sind, sind es andere - wie die Puffotter, die grüne und schwarze Mamba, die Boomslang und die Ringhalskobra - ganz bestimmt.

Das vergleichsweise trockene Klima des Landes ist verantwortlich für die relativ geringe Zahl an Amphibien - 84 Arten. Als Ausgleich dafür glänzt Südafrika mit über 77.000 Arten von wirbellosen Tieren.

Vogelwelt

Vogelkundler aus der ganzen Welt kommen nach Südafrika um die große Vielfalt typisch afrikanischer Vögel, Zugvögel und (nur in Südafrika) heimische Vögel zu erleben.

Mehr als 850 Arten in etwa wurden bisher in Südafrika erfasst, ungefähr 725 sind ortsansässig oder kommen jährlich zu Besuch, und etwa 50 davon sind einheimisch oder quasi einheimisch.

Abgesehen von den ansässigen Vögeln, halten sich in Südafrika auch eine Reihe von intra-afrikanischen Zugvögeln wie Kuckucke und Eisvögel, wie auch arktische, europäische, zentralasiatische und antarktische Vögel während des Jahres auf.

Die südafrikanische Vogelwelt reicht vom Strauß - der in Farmen im Kreis Oudtshoorn am Westkap gezüchtet wird, aber in wilder Form zumeist im Norden des Landes zu sehen ist - bis zu so auffallenden Arten wie dem Nashornvogel und dem allgegenwärtigen kleinen braunen Cistensänger.

Nur ein kleines Gebiet um die Stadt Vryheid herum in nördlichen KwaZulu-Natal, bietet Sumpf, Grünland, Thornveld und sowohl berg- als auch flussartigen Wald, und etwa 380 Arten wurden hier erfasst.

Ein Vogelkundler muss sich nicht einmal aus einem typischen Gauteng Garten herausbewegen um Graulärmvögel, Mausvögel, Wiedehopf, Hagedashe, Halsband- oder Haubenbartvögel, Kapbrillenvögel, Kurrichane zu sehen... oder einen einsamen Tiputip, der linkisch um einen Baum herum stochert. Und damit wäre die Liste keinesfalls schon beendet.

Zu den spektakulärsten Vögeln Südafrika's zählen die Kraniche, die am besten in den Süpfen gefunden werden - obwohl der Klunkerkranich so selten ist, dass eine Sichtung schon viel Glück erfordert. Der wunderschöne Paradieskranich ist der Nationalvogel von Südafrika; der Kronenkranich ist wahrscheinlich der auffälligste von den dreien mit seinem unverkennbaren markanten Kamm.

Unter den größeren Vogelarten hat Südafrika auch einige Adler und Geier zu bieten. Zu den farbenprächtigsten zählen die Eisvögel, Bienenfresser, Nektarvögel, die exquisite Gabelracke, der Helmturako und der Glanzhaubenturako.

Quelle: South African Tourism

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Löwin mit Jungem (Foto: South African Tourism)


Black-backed jackal (Foto: South African Tourism)


Afrikanischer Wiedehopf beim Füttern der Küken. Südafrika ist ein Topziel für Vogelliebhaber mit einem reichhaltigen Artenangebot und einer unterstützenden Vogeltourismus-Industrie (Foto: South African Tourism)


Rüsselspringer, die bei einem Durchschnittsgewicht von 60g nur eine Größe von 250 mm erreichen, erhalten ihren Namen wegen ihrer verlängerten Schnauzen. Sie haben aber eine größere Chance, einen der großen "Rüsselträger" in Bushveld zu sehen, als eines dieser scheuen kleinen Geschöpfe (Foto: Neville Pillay / Wits University)

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