Südafrikas Transportnetzwerk

Südafrika hat die Transportinfrastruktur einer Industrienation. Die Strassen sind erstklassig. Das Flug- und Schienennetz ist das Größte auf dem Kontinent. Und die Häfen des Landes bieten einen natürlichen Zwischenlandungspunkt für die Schifffahrt von und nach Europa, den Amerikas, Asien, Australasien und beide Küsten Afrikas.

Die Transportbranche wurde von der Regierung als einer der Hauptfaktoren zur Verbesserung der südafrikanischen Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Markt anerkannt. Sie wird in zunehmendem Maße als Motor für wirtschaftliches Wachstum und soziale Entwicklung gesehen.

2010 Fifa Fußball-WM

Südafrika plant Ausgaben in Höhe von 9 Milliarden Rand zur Verbesserung und Erweiterung der Transportinfrastruktur in den neun Spielstädten, um den massiven Besucherzustrom bei der Fifa Fußball-WM 2010 bewältigen zu können.

In Vorbereitung sind Großmodernisierungen der Flughafen des Landes sowie Verbesserungen im Beförderungswesen, u. a. ein Taximodernisierungsprogramm, die Vereinheitlichung des Zugverkehrs und eine Umstrukturierung des Busverkehrs.

Häfen und Schifffahrt

Hauptschifffahrtsrouten führen an Südafrikas Küste entlang in den Südatlantik und den Indischen Ozean. Auf dem Seeweg finden ca. 96% der Exporte Südafrikas statt und die sieben Handelshäfen sind die Handelsadern zwischen Südafrika und den anderen Partnern im südlichen Afrika sowie Dreh- und Angelpunkte für den Handel mit Europa, Asien, Nord- und Südamerika und der Ost- und Westküste Afrikas.

Die staatliche Behörde Transnet National Ports Authority verwaltet die Häfen des Landes. Diese Häfen sind: Richards Bay und Durban in KwaZulu-Natal, East London und Port Elizabeth am Ostkap und Mossel Bay, Kapstadt und Saldanha am Westkap.

Durban ist Afrikas geschäftigster Hafen und hat die größte Containeranlage Afrikas, während Richards Bay der weltgrößte Bulkterminal für Kohle ist. Zusammen genommen haben Südafrikas Häfen 2007 183 Mio. Tonnen Fracht umgeschlagen. Umfangreiche Erweiterungen sind in der Vorbereitung, um die Kapazitäten zu steigern.

Ein achter Handelshafen (Ngqura) ist derzeit in Entwicklung vor der Küste von Port Elizabeth in der Provinz Ostkap. Die Inbetriebnahme ist für 2009 vorgesehen. Nqura wird der tiefste Containerterminal in Afrika sein. Das Areal gehört als wesentlicher Bestandteil zu Coega, einer der strategischen Industrieentwicklungszonen in Südafrika.

Straßen

Südafrikas Straßennetz umfasst ca. 754.000 Kilometer, von denen 9.600 km auf befestigte Nationalstraßen entfallen. Die Fahrt von Messina an der südafrikanischen Nordgrenze bis nach Kapstadt im Süden ist eine Reise über 2.000 km auf gut unterhaltenen Straßen.

Ca. 2 400 km des Straßennetzes sind mautpflichtig.

Während das Verkehrsministerium die Leitlinien vorgibt, obliegt der Bau von Straßen und deren Instandhaltung er South African National Roads Agency sowie den neun Provinzen und den Kommunen.

Eisenbahn

Südafrikas hat ein großflächiges Schienennetz - das zehntgrößte der Welt - das an die Schienennetze Schwarzafrikas angebunden ist.

Die staatliche Gesellschaft Transnet Freight Rail ist die größte Bahngesellschaft und Schwerlastspedition im südlichen Afrika mit einem Schienennetz von 22.000 km, von denen 1.500 km für den Schwerlastverkehr geeignet sind. Die Schieneninfrastruktur des Unternehmens verbindet die Häfen mit den restlichen Landesteilen und macht ca. 80% des gesamten afrikanischen Bahnnetzes aus.

Die Regierung hat ein Projekt zur Verbesserung der Bahnsicherheit und zur Neubelebung des Zuges als öffentliches Verkehrsmittel gestartet. 2008 hat die Regierung Investitionen in Höhe von 19,5 Milliarden Rand pro Jahr über einen Zeitraum von vier Jahren zur Modernisierung der Häfen und der Bahninfrastruktur angekündigt. Davon ist die Hälfte für den Schienenfrachtverkehr vorgesehen.

Die South African Rail Commuter Corporation betreibt die Metrorail-Nahverkehrszüge in Kapstadt, in der Provinz Ostkap sowie in Durban und im Großraum Johannesburg/Pretoria. Diese Züge werden hauptsächlich von weniger reichen Südafrikanern benutzt.

Für Touristen und andere gut betuchte Passagiere bietet sich der Blue Train, einer der berühmtesten Luxuszüge weltweit. Shosholoza Meyl befördert während dessen ca. vier Millionen Fahrgäste zwischen den wichtigsten Städten des Landes.

Zugverbindungen bestehen ebenfalls mit anderen Ländern im südlichen Afrika (Simbabwe, Mosambik und Swaziland).

Gautrain Rapid Rail Link

Der Gautrain, ein 80 km langes Schnellzugnetz, wird Johannesburg und Pretoria mit dem OR Tambo International Airport verbinden und bietet gleichzeitig eine sichere und bequeme Alternative zu den häufigen Staus auf der Autobahn von Johannesburg nach Pretoria.

Das 25-Milliarden-Rand-Projekt ist eine Partnerschaft zwischen der Provinz Gauteng und der privatrechtlichen Bombelo Concession Company, einem kanadisch-französisch-südafrikanischen Konsortium. Es wird geschätzt, dass der Gautrain bis 2009 etwa 33.000 Arbeitsplätze schafft.

24 Züge werden 18 Stunden am Tag mit einer Reisegeschwindigkeit von 160 km/h verkehren, mit einem veranschlagten Fahrgastaufkommen von 135.000 pro Tag. Für den Zubringertransport von und zum Bahnhof und zu nahe gelegenen Zielen werden Luxusbusse bereitstehen.

Es wird 10 Haltepunkte geben, 3 davon unterirdisch. Der unterirdisch geführte Streckenabschnitt wird 14 km lang sein und an manchen Stellen bis zu 96 m unter der Oberfläche verlaufen.

Die erste Phase, der Abschnitt zwischen dem Flughafen, Sandton und Midrand, wird rechtzeitig zur Fifa Fußball-WM 2010 fertig gestellt. Die Fertigstellung der zweiten Phase ist für 2011 vorgesehen.

Flughäfen und Fluggesellschaften

Über 50 Fluggesellschaften mit 230.000 Landungen und über 33 Mio. Passagieren pro Jahr verkehren an den zehn südafrikanischen Hauptflughäfen. Dazu gehören auch die drei wichtigsten internationalen Flughäfen Johannesburg, Kapstadt und Durban, sowie die Flughäfen Port Elizabeth, East London, George, Kimberly, Upington, Bloemfontein und Pilansberg.

21 Flugüberwachungszentren überwachen den Betrieb von 145 lizenzierten Kleinflughäfen mit asphaltierten Landebahnen und mehr als 580 Flugplätzen mit unasphaltierten Landebahnen.

Die halbprivatisierte Gesellschaft Airports Company South Africa (Acsa) ist für die Koordination der Infrastrukturerweiterung auf den Flughäfen des Landes zuständig.

2007 legte Acsa den Entwurf für ein fünfjähriges Kapitalaufstockungsprogramm im Werte von fast 20 Milliarden Rand vor, um die Flughäfen auf die neue Flugzeuggeneration vorzubereiten und um das Passagieraufkommen bewältigen zu können.

Der Johannesburger OR Tambo International Airport ist Afrikas meistfrequentierter Flughafen mit ca. 8,9 Mio. Passagieren pro Jahr. Er wurde 2007 vom Airports Council International zum besten Flughafen des Kontinents gekürt.

Cape Town International mit 3,8 Millionen Passagieren pro Jahr wurde zum führenden Flughafen Afrikas gewählt und erhielt über sieben Jahre in Folge die Auszeichnung World Travel Award.

South African Airways, Südafrikas nationale Fluggesellschaft, fliegt über 700 Städte an (darunter 20 Ziele in Afrika) und bietet Wartungsdienstleistungen für eine Vielzahl von anderen Fluggesellschaften in der Welt.

Letzte Aktualisierung: September 2008

SAinfo reporter. Quellen (Englische Websites):

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Südafrika hat die Transportinfrastruktur einer Industrienation (Fotos: South African Tourism)

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